Willkommen auf Kantigeist.ch!

Die Seite über DAS Buch der Klasse F22c sowie das Museum der F23c über den Astrophysiker Wilhelm Kaiser (bekannt als "Kantigeist"), der insgesamt 27 Jahre im Schulkeller lebte.

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Ab Herbst 2024: DAS Kantigeist-Museum

Nach dem erfolgreichen Buch «Kantigeist» nun DAS Kantigeist-Museum 👻der Klasse F23c. Erleben Sie das Weltsystem von Dr. Wilhelm Kaiser, dessen Leben im Keller der Kantonsschule Solothurn, biografische Daten und Fakten rund um den Kantigeist sowie Gespräche mit Zeitzeugen, die Dr. Wilhelm Kaiser persönlich gekannt haben. Ein Museum der etwas anderen Art, das Sie nicht so schnell vergessen werden! Wollen Sie auf dem Laufenden bleiben? Abonnieren Sie unseren Newsletter:

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"Kantigeist" stösst bei Radio SRF auf nationales Interesse!

Wir freuen uns, dass Radio SRF einen Artikel sowie eine Sendung aus unserem Kantigeist-Projekt publiziert hat. Die Sendung war unter anderem im Regionaljournal Aargau/Solothurn zu hören sowie auf Regional Diagonal. Sie gelangen unter folgendem Link auf die Kantigeist-Website von SRF:

«Kantigeist» - DAS Buch!

Ein Leben in vollkommener Dunkelheit? 27 Jahre lang im Keller der Kanti?
Abseits jeglicher Zivilisation?
Ein ausgestossener Wissenschaftler?
Die Erde im Zentrum des Sonnensystems?

Die Klasse F22c erforschte das zweite Untergeschoss der Kanti Solothurn auf der Suche nach dem sagenumwobenen «Kantigeist». Was als unheimliches Unterfangen begann, wurde bald zu einem interessanten Rätsel. Mit der Spurensuche durch das Gebäude, dem Durchforsten seiner Schriften sowie Gesprächen mit Zeitzeugen bot sich bald ein plastisches Bild des einsamen Menschen, der sich aus eigenem Entschluss im dunklen Keller der Kantonsschule Solothurn verbarrikadierte. Ein Buch mit historischem, aber auch fiktivem Zugang zum Leben eines faszinierenden Menschen und Wissenschaftlers. 


"Kantigeist" der Klasse F22c ist für 25.-- Franken im Bücher Lüthy Solothurn sowie auf
www.buchhaus.ch erhältlich.

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Stimmen zum Buch «Kantigeist»

 

 «In ihrem Buch schaut die Klasse F22c genauer hin, erarbeitet auf mitfühlende und originelle Weise eine unverstandene, einsame Figur und stellt den Menschen hinter dem «Kantigeist» ins Zentrum.» (Anja Neuenschwander - Solothurner Zeitung vom 4.5.2024) 

«Ich habe mich sehr gefreut über die im Buch über den 'Kantigeist' zusammengestellten Texte: Literarisches und Sachliches, eine gute Mischung. Das ist zugleich ein Statement für eigene, selbsterstellte Texte!» (Dr. Renatus Ziegler - Mathematisch-Astronomische Sektion am Goetheanum Dornach)  

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Leseproben aus "Kantigeist"

Unterschiedliche Zugänge zum Leben des faszinierenden Menschen und Wissenschaftlers Wilhelm Kaiser - auch bekannt als unser "Kantigeist" - finden Sie hier: literarische Texte sowie Abhandlungen zu seinen mathematisch-astronomischen Ideen.
Alle Texte stammen aus dem Buch "Kantigeist" der Klasse F22c.

EINE EHEMALIGE SCHÜLERIN KEHRT NACH DEM TOD KAISERS IN DEN KELLER ZURÜCK (FIKTIVER TEXT):

Anna

Eine Freundschaft im Dunklen 


[…] «Ich glaube, ich bin hier falsch.» Meine Hände zittern, meine Knie sind weich und mein Puls dröhnt in meinen Ohren. Von ihm kommt nur ein mahnendes Brummen. Er riecht muffig, nach dreckiger Kleidung. Hinter ihm flackern die Lampen, was ihn noch einschüchternder wirken lässt. Ich dränge mich an ihm vorbei. Meine Schritte auf dem kalten Boden widerhallen laut im Flur. Vor mir geht eine Tür auf. Dort muss ich sicher hin. Um ein Haar wäre ich mit Frau Walter zusammengestossen. 

Die Erinnerungen schweben in meinem Kopf, als wäre es gestern gewesen. Die Angst, die ich gespürt habe, den Geruch. Es kommt mir vor, als würde ich wieder in seinem Zimmer stehen, doch stattdessen bin ich allein. Allein stehe ich vor dem Grab. Nur auf mich tropft der Regen. Keiner der Wissenschaftler kam zu der Beerdigung. Er war ihnen egal. Sie haben nur seine Arbeit gesehen, nicht den Menschen, der er war. Insgeheim haben sie sich für ihn geschämt. Sie schämten sich dafür, dass er derjenige war, der die für sie unerreichbaren Entdeckungen machte. Er mit seinen Kleidern, seinem Aussehen, seinem Leben, er sah nicht aus wie ein Wissenschaftler, gar ein Mathematiker. Doch das war er. Für seine Arbeit lebte er, oder nein, seine Arbeit war sein Leben. Wenn er davon erzählte, hatte er ein Funkeln in seinen Augen. 

(Kantigeist, S. 110)

DIE THEORIE VON KAISERS MENSCHENWESEN UND DIE 12 SINNE DES MENSCHEN (SACHTEXT):

Melina S., Delia, Abedsha

Menschenwesen 


In Folge werden alle wichtigen Sinnes-Prozesse erklärt, was sie laut Wilhelm Kaiser bedeuten und wie sie mit dem Menschen und der Erde zusammenhängen. Ausserdem wird beschrieben, wie die Sinnesprozesse miteinander in Verbindung stehen und weshalb sie in der Weise miteinander verbunden sind. 

 

Sehsinn: Vermittelt Offenbarung des strahlenden Lichtäthers.

 

Bewegungssinn: Gibt eine Information zur Lageveränderung der Glieder. Auch wenn wir die Augen geschlossen haben, sehen wir zwar Bewegungen, aber erst durch unsere Gliedmassen spüren wir sie in Wirklichkeit als solche. Wir erfahren etwas von der bewegenden, ausgreifenden Kraft, die unseren Organismus durchstrahlt. 

 

Hörsinn: Vermittelt eine Offenbarung der in der Luftsphäre hineinspielenden Kraft, des chemischen Äthers.

 

Gleichgewichtssinn: Bei den drei Bogengängen des Ohres existiert ein Organ, das auch für unser Gleichgewicht zuständig ist. Damit wir das Gleichgewicht aber auch wirklich erlangen können, brauchen wir dazu die Gliedmassen, also Beine und Füsse, da wir darauf stehen.

Wenn wir uns gerade hinstellen und uns in die Gleichgewichtslage bringen, läuft ein harmonisches Zusammenwirken der Lebensprozesse der Atmung, der vom Kaiser Blutumlauf und Stoffwechsel genannt wird. 

 

Geschmackssinn: Ist eine Offenbarung des irdisch-materiell-wässrigen Zustandes, der in den chemischen Äther, des Stoffwechselorganismus, eintritt. 

 

Lebenssinn: Auch dieser ist mit der Sphäre des Stoffwechsels verbunden. Er ist dafür zuständig, ob das Eingreifen in den Stoffwechsel durch den Lebensäther gesund oder krankhaft ist.


(Kantigeist, S. 40 f.)

 «Kantigeist» kaufen:

Der «Kantigeist» ist im Bücher Lüthy Solothurn sowie auf Buchhaus.ch für 25.-- (inkl. Porto) erhältlich:

Wilhelm Kaiser

 

«Nur Dichtung vermag die menschlichen Sphären der fehlenden Realität zu schliessen.» (Worte eines Lehrers...)

 

Informationen über Leben und Werk Wilhelm Kaisers, unserem «Kantigeist», finden Sie unter folgenden Seiten:
Die Biografie Wilhelm Kaisers
Das Weltbild Wilhelm Kaisers
Der Kantikeller als Wohnort
Die Quellenlage (alle verwendeten Quellen)

Der «Kantigeist» in den Medien

Radiotrailer "Kantigeist"

Eine kurze Vorstellung des Projekts? Was fasziniert uns am Kantigeist - Wilhelm Kaiser? Wie ist es überhaupt zum Buch gekommen? Antworten gibt's hier.
Moderation: Melina B.
Sie hören Mirela, Sharon, Anna und JS.

Soundcloud

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Leseproben aus "Kantigeist"

Unterschiedliche Zugänge zum Leben des faszinierenden Menschen und Wissenschaftlers Wilhelm Kaiser - auch bekannt als unser "Kantigeist" - finden Sie hier: literarische Texte sowie Abhandlungen zu seinen mathematisch-astronomischen Ideen.
Alle Texte stammen aus dem Buch "Kantigeist" der Klasse F22c.

KURZER BIOGRAFISCHER ABRISS ÜBER WILHELM KAISER:

Elena, Emilija, Mirela

Wer war Wilhelm Kaiser?

 

Wilhelm Kaiser hatte eine erschwerte Kindheit und wuchs ohne Vater auf, der in jungen Jahren verstorben war. So zog seine Mutter ihn allein auf, die selbst nicht über viel Geld verfügte. Dank der Dorfgemeinschaft Subingens hatte er die Möglichkeit, eine Ausbildung zu absolvieren.

1917 setzte sich Wilhelm Kaiser mit dem Rudolf Steiner’schen Weltbild auseinander. Dies führte ihn 1927 an die Universität Bern, wo er Studiengänge und Forschungen zur Mathematik und Astronomie absolvierte. Parallel dazu unterrichtete er in Schulen Sternkunde und war Astrologe.

Im Jahr 1950 heiratete er seine Verlobte Helena Wajdzik, eine Polin. Es gab Gerüchte, dass er sie nicht aus Liebe heiratete, sondern, um sich ihre Einreise in die Schweiz zu ermöglichen.

Bis 1956 lebte Wilhelm Kaiser im Zetterhaus. Ab diesem Zeitpunkt änderte sich sein Leben von einem gewöhnlichen Arbeitsalltag zu einem einsamen und monotonen Dasein. Er zog 1956 in die Kantonsschule Solothurn um. Dort setzte er seine Forschungen und Entdeckungen im Keller fort und arbeitete nur noch in der Nacht. Dies war sein Tagesablauf bis zu seinem Lebensende. Er verstarb im Jahr 1983.


(Kantigeist S. 6)


FIKTION: KAISER UND VOLLMOND:

Noah, Ben, Baran

Der Duft des Kellers

 

Ein Kellerleben können sich die meisten nicht vorstellen. Permanent unter der Erde, weg von allem, völlig isoliert, ohne Gesellschaft und ohne Sonnenlicht, nur der Mensch mit sich allein. Doch Wilhelm Kaiser, welcher völlig isoliert lebt, mag diesen Lebensstil. Dieser ist zwar nicht das aufregendste, dafür aber entschliesst er sich für ein ruhiges Leben, in dem er Beruf und Leidenschaft pausenlos nachgehen kann, der Astronomie. Jedoch leidet er an einer Art Krankheit oder viel eher ist es ein Fluch, der auf ihm lastet. Wilhelm Kaiser kann nicht an die Oberfläche, solange nicht Vollmond ist. Damit versteht sich, dass er am Tag keinen Fuss an die Oberfläche setzen kann. Erklären kann er sich dieses Phänomen nicht. Er weiss auch nicht, was passieren würde, wenn er es versuchte. Wie gelähmt. Keine Möglichkeit, äusserer Mensch zu sein. Wilhelm lebt zeitlos, kein Gestern und Heute, nur das Jetzt. So hinterfragt er sein Eremitenleben nicht gross. Dann ist wieder dieser eine Tag im Monat, es ist Vollmond. 

(Kantigeist: S. 96)

FIKTIVER TEXT ÜBER DIE BEERDIGUNG KAISERS, DER ER SELBER AUS DISTANZ BEIWOHNT:

Sharon

Die Wahrheit über das, was von mir blieb 

 

Rede: Sehr geehrte Damen und Herren, 

Vielen Dank, dass Sie heute alle so zahlreich erschienen sind, um von unserem Freund, Studiengenossen, aber vor allem begabten Astronomen Wilhelm Kaiser Abschied zu nehmen. Er hat uns leider vergangenen Freitag, dem 29. April 1983, verlassen und weilt nun hoffentlich an einem schöneren Ort. Es ist nicht einfach, von Herrn Kaiser Abschied zu nehmen, einem Zeitgenossen, welchen wir stets sehr zu schätzen wussten. Er ist ein fester Teil der Solothurner Geschichte und wird dies auch für immer bleiben. Mit seinen umfangreichen astronomischen Arbeiten hat er für Aufruhr und Umdenken gesorgt, wohl nicht immer in einvernehmlicher Zustimmung aller Beteiligten, aber unumstritten war er ein wahrer Pionier seines Gebiets. Heute wollen wir ihm und seinen beeindruckenden Arbeiten eine letzte Ehre erweisen. Nehmen wir uns eine Minute Zeit, um innezuhalten und unsere Gedanken ganz ihm zu widmen. 

W.K.: Ich bin erschüttert. Es handelt sich hier keinesfalls um eine Gedenkfeier für meine Wenigkeit. Diese Veranstaltung ist ein einfallsloses und inszeniertes Schauspiel. Angefangen bei diesem ganzen Prunk, den vielen Kerzen und den künstlich wirkenden roten Rosen. Rot die Farbe der Liebe und der Leidenschaft, was für eine Verschwendung an dieser Stelle. Hätten sich diese Menschen nur eine Minute Zeit genommen, um sich mit mir zu befassen, wüssten sie wie bedeutungslos Luxus und Komfort in meinem Leben waren. Diese Feier ist ein Fest für einen Fremden. Eine arrangierte Illusion der Menschen in diesem Raum. Sie gedenken einem Mann, der ich hätte sein sollen, es aber nie war. Doch niemand bemerkt die gefälschte Scheinheiligkeit hinter dieser Versammlung. Schon zu meinen Lebzeiten machte sich niemand die Mühe, mich zu verstehen. Wieso sollten sie auch? Eingesperrt, für sie weggesperrt in einem Keller, stellte ich für niemanden eine Belastung dar. Stets war ich der scharfsinnige Astronom, der nichts mit seinem Leben anzufangen wusste. Es schmerzt zutiefst, wie irrtümlich diese Annahme ist. Ebenso bestürzend ist die Stimmung in diesem Raum, nicht ein Hauch von Melancholie ist spürbar. Was war ich denn nur für diese Menschen? Nichts? 

(Kantigeist S. 115 f.)

DIE THEORIE VON KAISERS MENSCHENWESEN (SACHTEXT):

Melina S., Delia, Abedsha

Menschenwesen 


In Folge werden alle wichtigen Sinnes-Prozesse erklärt, was sie laut Wilhelm Kaiser bedeuten und wie sie mit dem Menschen und der Erde zusammenhängen. Ausserdem wird beschrieben, wie die Sinnesprozesse miteinander in Verbindung stehen und weshalb sie in der Weise miteinander verbunden sind. 

 

Sehsinn: Vermittelt Offenbarung des strahlenden Lichtäthers.

 

Bewegungssinn: Gibt eine Information zur Lageveränderung der Glieder. Auch wenn wir die Augen geschlossen haben, sehen wir zwar Bewegungen, aber erst durch unsere Gliedmassen spüren wir sie in Wirklichkeit als solche. Wir erfahren etwas von der bewegenden, ausgreifenden Kraft, die unseren Organismus durchstrahlt. 

 

Hörsinn: Vermittelt eine Offenbarung der in der Luftsphäre hineinspielenden Kraft, des chemischen Äthers.

 

Gleichgewichtssinn: Bei den drei Bogengängen des Ohres existiert ein Organ, das auch für unser Gleichgewicht zuständig ist. Damit wir das Gleichgewicht aber auch wirklich erlangen können, brauchen wir dazu die Gliedmassen, also Beine und Füsse, da wir darauf stehen.

Wenn wir uns gerade hinstellen und uns in die Gleichgewichtslage bringen, läuft ein harmonisches Zusammenwirken der Lebensprozesse der Atmung, der vom Kaiser Blutumlauf und Stoffwechsel genannt wird. 

 

Geschmackssinn: Ist eine Offenbarung des irdisch-materiell-wässrigen Zustandes, der in den chemischen Äther, des Stoffwechselorganismus, eintritt. 

 

Lebenssinn: Auch dieser ist mit der Sphäre des Stoffwechsels verbunden. Er ist dafür zuständig, ob das Eingreifen in den Stoffwechsel durch den Lebensäther gesund oder krankhaft ist


(Kantigeist, S. 40 f.)

FIKTIVER TEXT ÜBER KAISERS FRAU HELENA WAJDZIK:

Shayenne, Sophia, Melina B.

Der Rhythmus des Herzens 


 

Für genau 210 Sekunden war es, als könnte Helena ihre Gedanken ausschalten und sich einzig und allein auf ihre Bewegungen konzentrieren. Die Ausdrücke und Emotionen, welche sich in ihren Schritten widerspeigelten, waren atemberaubend. Kaum hatte Helena ihre letzte Bewegung vollendet und ein letztes Mal vor Ende ihrer Aufführung eingeatmet, war das Publikum atemlos. Und erst als der grosse Scheinwerfer wieder von oben auf sie hinab schien, atmete sie aus. Sie hatte es geschafft. Sie hatte die wohl wichtigste Aufführung ihrer bis-herigen Karriere ohne Fehlschritt gemeistert. Alles, was sie bis jetzt überstanden hatte, alles, wofür sie gekämpft hatte. Nun hatte sie die Bestätigung, dass sich alles gelohnt hatte. Jede Träne, die sie heimlich vergossen hatte, jedes verletzte Fussgelenk und all die Schmerzen, die sie vor ihren Eltern verstecken musste. All das spielte jetzt keine Rolle mehr, denn sie hatte es geschafft. 

Nur wenige Tage nach ihrem grossen Auftritt erhielt Helena einen Brief, dessen Absender ihr und ihrem Trainer unbekannt schien. Voller Neugier öffnete sie den Umschlag und las vorsichtig Zeile für Zeile, um nichts falsch zu verstehen. Der Brief stammte von einem jungen Herrn namens Wilhelm, der laut eigener Aussage bei ihrem Tanzauftritt im Publikum sass und sie gesehen hatte. Er sollte von ihr sehr beeindruckt gewesen sein und fragte sie, ob sie ihm die Ehre erweisen würde, mit ihm auszugehen. Helena war sich vorerst nicht sicher, ob dies eine gute Idee war, und sie antwortete mehrere Tage lang nicht. Sie zog in die Schweiz, um ihren Traumberuf auszuüben, und nicht, um einen Mann kennenzulernen. Und doch entschied sie sich nach weiterer intensiver Überlegung dazu, dem jungen Herrn zurückzuschreiben. Die Beiden tauschten noch mehrere Briefe miteinander aus bis sie sich schliesslich darauf einigten, sich in einer Bar zu treffen. Kein Restaurant. Dies war ihre Welt. 


(Kantigeist, S. 80 f.)

EIN TEXT ÜBER KAISERS MATHEMATIK, WOMIT ER DIE GEOZENTRIK ZU BEWEISEN VERSUCHTE:

Sidra, Sara, Lynn

Alles nur eine Frage der Mathematik

  

Ein interessantes Phänomen ist die Tatsache, dass der Vollmond in unserer Sicht die gleiche Grösse wie die Sonne hat. Wenn der Neumond direkt an der Sonne vorbeigeht, kann er sie unter günstigen Bedingungen vollständig bedecken und eine Zone der Erde wird vorübergehend ohne Sonnenlicht sein. Dies geschieht jedoch nicht bei jedem Neumond, sondern nur in bestimmten wiederkehrenden Perioden, da sich die Bahnen von Mond und Sonne nicht genau decken. In dem Text wird erklärt, dass die mittlere Periode des Mondes von Vollmond zu Vollmond oder Neumond zu Neumond etwa 59 Tage beträgt. Der Mond macht einen vollständigen Umlauf um die Sonne in etwa 29½ Tagen, während er am gesamten Sternenhimmel in 27⅓ Tagen herumgeht. Ähnlich verhalten sich bestimmte kleinere Himmelskörper, die als Planeten oder Wandelsterne bezeichnet werden, im Vergleich zu den Fixsternen. Die Mondscheibe kann gut mit der Sonne verglichen werden, während die Planeten in Bezug auf ihre Helligkeit den hellsten Fixsternen ähneln. Diese Planeten bewegen sich jedoch im Laufe der Jahre entlang der tatsächlichen Fixsterne, von einem Sternbild zum anderen. Jedoch benötigt der helle „Jupiter» ungefähr 12 Jahre, um den Tierkreis zu durchqueren, während der Saturn fast 30 Jahre braucht. 

(Kantigeist, S. 68 f.)

EINE EHEMALIGE SCHÜLERIN KEHRT NACH DEM TOD KAISERS IN DEN KELLER ZURÜCK (FIKTIVER TEXT):

Anna

Eine Freundschaft im Dunklen 


[…] «Ich glaube, ich bin hier falsch.» Meine Hände zittern, meine Knie sind weich und mein Puls dröhnt in meinen Ohren. Von ihm kommt nur ein mahnendes Brummen. Er riecht muffig, nach dreckiger Kleidung. Hinter ihm flackern die Lampen, was ihn noch einschüchternder wirken lässt. Ich dränge mich an ihm vorbei. Meine Schritte auf dem kalten Boden widerhallen laut im Flur. Vor mir geht eine Tür auf. Dort muss ich sicher hin. Um ein Haar wäre ich mit Frau Walter zusammengestossen. 

Die Erinnerungen schweben in meinem Kopf, als wäre es gestern gewesen. Die Angst, die ich gespürt habe, den Geruch. Es kommt mir vor, als würde ich wieder in seinem Zimmer stehen, doch stattdessen bin ich allein. Allein stehe ich vor dem Grab. Nur auf mich tropft der Regen. Keiner der Wissenschaftler kam zu der Beerdigung. Er war ihnen egal. Sie haben nur seine Arbeit gesehen, nicht den Menschen, der er war. Insgeheim haben sie sich für ihn geschämt. Sie schämten sich dafür, dass er derjenige war, der die für sie unerreichbaren Entdeckungen machte. Er mit seinen Kleidern, seinem Aussehen, seinem Leben, er sah nicht aus wie ein Wissenschaftler, gar ein Mathematiker. Doch das war er. Für seine Arbeit lebte er, oder nein, seine Arbeit war sein Leben. Wenn er davon erzählte, hatte er ein Funkeln in seinen Augen. 

(Kantigeist, S. 110)

SACHTEXT: ÜBER DIE ERSCHAFFUNG DER WELT:

Helena, Anja

Im Gebiet der kosmischen Forschung 

 

Woher stammen wir? Da wir keine Materie nach ihrem Ursprung fragen können, setzt Doktor Kaiser uns ein Gedankenspiel vor. ‘’Ein Uhrmacher gestaltet zunächst in sich die Idee einer Uhr’’, zitiert er in einem seiner Werke, «fügt dann die physischen Stofflichkeiten, die Rädchen und Schrauben der Idee gemäss, und gibt schliesslich dem Ganzen durch ein fallendes Gewicht den Antrieb.» Dieses philosophische Fantasiegebilde können wir nun übersetzen: Der Uhrmacher steht in Kaisers Aufzeichnung für ein übermenschliches Wesen. Fast eine Art Gott, ein höheres Prinzip, das den Einfall hatte, unser Universum zu erschaffen. Die Stofflichkeiten bedeuten dabei Elemente und Organismen, die auf der Erde seit Beginn der Zeit vorkommen. Der Kreislauf der Natur bildet den Antrieb. Er beschreibt, wie alle Lebewesen nur miteinander funktionieren können. Die Bienen brauchen den Nektar der Blüten für ihren Honig, während die Blumen auf die Pollenverteilung der Insekten angewiesen sind. Alles hängt zusammen, alles hat einen Anfang und ebenfalls ein Ende. 

(Kantigeist, S. 21 f.)

FIKTIVER TEXT ÜBER DAS KENNENLERNEN VON HELENA:

Miriel, Nivetha

Rote Tulpen 

  

Rote Tulpen. Erinnerungsfetzen tauchen in meinem Kopf auf. Es seien ihre Lieblingsblumen, dies sagte sie mir, als wir uns kennenlernten. Es war ein schöner Apriltag 1943, als ich sie zum ersten Mal sah. Die Sonne schien, auch noch am späten Nachmittag. Sie schien das erste Mal seit Tagen. In den vergangenen Wochen hatte es nur geregnet. Meine Mutter liebte das Wetter. Sie mochte es nicht, wenn es tagelang regnete. Heute war sie besonders gut aufgelegt. Gross war ihre Vor-freude auf die bevorstehende Ballettaufführung, zu der ich meine Mutter eingeladen hatte. Wir taten solche Dinge nicht häufig. Es war ein sehr besonderer Tag für uns, da ich nicht oft die Zeit fand, mit ihr gemeinsam etwas zu unternehmen. Ich besuchte das erste Mal eine Ballettvorstellung. Meine Mutter besuchte eine, als sie noch ein Kind war und schwärmte seither davon. Diesen Wunsch wollte ich ihr erfüllen, so sparte ich Geld und schenkte ihr eine Vorführung zu Weihnachten. Wir besuchten kein grosses Theater, vielleicht mit 40 roten Sitzen. Es hatte aber eine schöne Deckenbeleuchtung mit einem Kronleuchter und kleinen Lampen. Sie tauchten den Raum in ein warmes Licht. Wir sassen gespannt in unseren Sitzen, bis das Licht ausging und die Bühne erleuchtet wurde. Ballett-tänzerinnen schwebten zu einer sanften Orchestermusik auf die Bühne. Sie bildeten einen Kreis. Eine von ihnen begab sich in die Mitte und vorführte eine eindrucksvolle Pirouette. Sie war in ein fliessendes, blassrosa Kleid gehüllt. 

(Kantigeist, S. 9) 

Lesungen (Hörbeispiele) aus dem Buch "Kantigeist":

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Das Buch "Kantigeist":

Ein Leben in vollkommener Dunkelheit? 27 Jahre lang im Keller der Kanti?
Abseits jeglicher Zivilisation?
Ein ausgestossener Wissenschaftler?
Die Erde im Zentrum des Sonnensystems?

Die Klasse F22c erforschte das zweite Untergeschoss der Kanti Solothurn auf der Suche nach dem sagenumwobenen «Kantigeist». Was als unheimliches Unterfangen begann, wurde bald zu einem interessanten Rätsel. Mit der Spurensuche durch das Gebäude, dem Durchforsten seiner Schriften sowie Gesprächen mit Zeitzeugen bot sich bald ein plastisches Bild des einsamen Menschen, der sich aus eigenem Entschluss im dunklen Keller der Kantonsschule Solothurn verbarrikadierte. Ein Buch mit historischem, aber auch fiktivem Zugang zum Leben eines faszinierenden Menschen und Wissenschaftlers. 


"Kantigeist" der Klasse F22c ist für 25.-- Franken wie folgt erhältlich:

- In der Mediothek der Kanti Solothurn
- Im Bücher Lüthy in Solothurn
- Auf der Online-Website von
buchhaus.ch


Inhalt des Buches:

Shayenne

Vorwort (S. 4) 

 

Elena, Emilija, Mirela

Wer war Wilhelm Kaiser? (Sachtext) - S. 6 

 

Miriel , Nivetha 

Rote Tulpen (fiktiver Text) -  S. 8 

 

Elena, Emilija, Mirela

Einsam in der Transzendenz (fiktiver Text) - S. 13 

 

Sharon

Die Macht des Denkens (fiktiver Text) - S. 16 

 

Helena, Anja

Im Gebiet der kosmischen Forschung (Sachtext) - S. 20 

 

Miriel , Nivetha 

Ein fiktives Tagebuch (fiktiver Text) - S. 28 

 

Melina S., Delia, Abedsha

Menschenwesen (Sachtext) - S. 31 

 

Sidra, Sara, Lynn

Alles nur eine Frage der Mathematik (Sachtext) - S. 50 

 

Shayenne, Sophia, Melina 

Der Rhythmus des Herzens (fiktiver Text) - S. 79 

 

Noah, Ben, Baran

Der Duft des Kellers (fiktiver Text) - S. 95 

 

Kim, Larissa 

Die Erde ist mir fremd geworden (fiktiver Text) - S. 101 

 

Anna 

Eine Freundschaft im Dunklen (fiktiver Text) - S. 108 

 

Sharon 

Die Wahrheit über das, was von mir blieb (fiktiver Text) - S. 113 

 

Anna 

Was ist ein erfülltes Leben? (fiktiver Text) - S. 120 

"Kantigeist" - DAS Buch!

Ein Leben in vollkommener Dunkelheit? 27 Jahre lang im Keller der Kanti?
Abseits jeglicher Zivilisation?
Ein ausgestossener Wissenschaftler?
Die Erde im Zentrum des Sonnensystems?

Die Klasse F22c erforschte das zweite Untergeschoss der Kanti Solothurn auf der Suche nach dem sagenumwobenen «Kantigeist». Was als unheimliches Unterfangen begann, wurde bald zu einem interessanten Rätsel. Mit der Spurensuche durch das Gebäude, dem Durchforsten seiner Schriften sowie Gesprächen mit Zeitzeugen bot sich bald ein plastisches Bild des einsamen Menschen, der sich aus eigenem Entschluss im dunklen Keller der Kantonsschule Solothurn verbarrikadierte. Ein Buch mit historischem, aber auch fiktivem Zugang zum Leben eines faszinierenden Menschen und Wissenschaftlers. 


"Kantigeist" der Klasse F22c ist für 25.-- Franken wie folgt erhältlich:
 

- In der Mediothek der Kanti Solothurn
- Im Bücher Lüthy in Solothurn
- Auf der Online-Website von buchhaus.ch